In einer der sichersten Städte der Welt trifft Moderne auf tausendjährige Kultur. Ein Grossteil aller Autos fährt in Peking elektrisch. Das Handy ist im Alltag nicht mehr wegzudenken. Alles wird videoüberwacht. Gleichzeitig hat die Stadt ein unglaubliches kulturelles Erbe. Für uns Touristen, die schon viel von der Welt gesehen haben, waren die Sehenswürdigkeiten an Grösse, Macht und Prunk kaum zu übertreffen. Schnell mussten wir lernen, dass wir für jede Sehenswürdigkeit mindestens das Doppelte an Zeit einberechnen mussten. Alles war riesig.
Tempel vom Sohn des Himmels
Der Himmelstempel (auch Himmelsaltar) ist eine grosse Parkanlage, in der die Kaiser der Ming- und Qing-Dynastien für eine gute Ernte beteten. Mit dem Bau wurde 1406 unter der Herrschaft des Yongle-Kaisers begonnen. Das Areal ist sehr weitläufig, rund dreimal grösser als die Verbotene Stadt. Das wichtigste Gebäude ist die Gebetshalle für gute Ernte (Bild unten). Dort fanden die kaiserlichen Zeremonien statt mit Ernteopfern und Weihrauch. Andere bemerkenswerte Bauten sind die Echo-Mauer, die Danbi-Brücke oder die dreistufige Marmorterrasse.
Für das Eintrittsticket mit Zugang zu allen Tempeln und Hallen haben wir 34 RMB p. P. bezahlt.
Empfohlene Zeit für Besichtigung: 2 Stunden
Ausruf der Volksrepublik auf dem Tian’anmen Platz
Er wird als der grösste befestigte Platz der Welt bezeichnet: Auf dem Tiananmen Platz rief Mao Zedong im Jahr 1949 in Peking die Gründung der kommunistischen Volksrepublik China aus. Nach Maos Tod 1976 wurde auf demselben Platz ein Mausoleum für ihn errichtet. Direkt im Norden vom Tian’anmen Platz befindet sich die Verbotene Stadt mit dem Palastmuseum.
Verbotene Stadt in Peking: 500 Jahre Sitz des Herrschers
Pekings Kaiserpalast: Die Forbidden City (Verbotene Stadt) diente von 1420 bis 1912 als Residenz der Ming- und Qing-Dynastien. Über 24 Herrscher thronten dort, bis im Jahr 1912 nach dem Sturz der Qing-Dynastie die Republik ausgerufen wurde. Auf mehr als einer Million Quadratmetern stehen über 9’000 Bauten, die Besucher ins Staunen bringen. Auch den alten Kaiserthron kann man sehen.
Das Herzstück der Verbotenen Stadt ist das Palastmuseum. Nur mit einem Ticket für das Palastmuseum kann man durch die vielen Tempel laufen. Wir erfuhren leider erst bei Eingang, dass man die Tickets nicht vor Ort kaufen kann. Tickets müssen unbedingt online und mindestens 24 h im Voraus gebucht werden (Montag geschlossen). Der Besuch lohnt sich sehr, das Palastmuseum ist gigantisch!
Für das Ticket haben wir 11 USD p. P. bezahlt.
Empfohlene Zeit für Besichtigung: 3 Stunden
Treppensteigen auf der Chinesischen Mauer in Mutianyu
Über 21’196 Kilometer: Die Chinesische Mauer wurde im Norden Chinas als Grenze errichtet, um sich gegen nomadische Eindringlinge zu schützen. Ihr Bau startete bereits im 7. Jahrhundert vor Christus und dauerte über 2’000 Jahre. Heute sind verschiedene Sektionen der Chinesischen Mauer für Touristen geöffnet. Von Peking aus sind Badaling, Mutianyu und Jinshanling die bekanntesten Orte. Badaling ist am einfachsten von Peking aus erreichbar, hat aber bekanntlich auch am meisten Touristen und ist sehr gut erhalten. Jinshanling erachteten wir als zu weit weg für einen Tagesausflug. Deshalb haben wir uns für Mutianyu entschieden.
Mutianyu ist bekannt für die vielen Treppen und die schönen Ausblicke. Es sind total 23 Turme für Besucher zugänglich. Das ist völlig ausreichend, weil die Treppen dazwischen viel Zeit und Energie kosten. Dafür sind die Ausblicke fantastisch! Wer nicht so sportlich ist, kann mit der Gondelbahn hoch- und runter fahren, statt die 1’000 Treppenstufen vom Eingang bis zur Mauer zu laufen. Es gibt sogar eine Rodelbahn, mit der man ins Tal rutschen kann. Wer Sport mag, kann die rund 1’000 Treppenstufen hoch bis zum Eingang zur Mauer laufen, spart sich aber dafür das Ticket für die Gondelbahn.
Wie kommt man nach Mutianyu? Wir haben gelesen, dass es einen Touristenbus gibt, der um 8.30 Uhr von der Donghzimen Bus Station direkt nach Mutianyu fährt. Nur leider wusste keiner der Angestellten etwas von diesem Bus. Also fragten wir Amap (Gaode Maps) und nahmen von der Donghzimen Station den Bus Nr. 916, der uns für 6 RMB bis zur Haltestelle „Huairou Beida Street“ fuhr (Koordinaten 40°20′05.49″N 116°37′41.79″E). Von dort aus fuhr der Bus Nr. H23 bis zum Ticket office. Für den ganzen Weg vom Hotel mit dem Bus zum Eingang und dann noch die Treppen hoch bis zur Mauer brauchten wir drei Stunden.
Für das Ticket haben wir 60 RMB p. P. bezahlt. Mit der Gondelfahrt kostet es ca. 140 RMB.
Empfohlene Zeit für Besichtigung: 4 Stunden
Sommerpalast (Kunming See)
Der Neue Sommerpalast (Yiheyuan) liegt im Nordwesten von Peking und umfasst viele Gärten, Paläste und Seen. Er wurde 1750 im Auftrag des Qing-Kaisers Qianlong errichtet und ist heute der grösste royale Garten in ganz China. Das Areal umfasst rund drei Quadratkilometer mit vielen Sehenswürdigkeiten. Am Ufer des Kunming Sees gibt es z.B. ein Marmorboot. Über die Brücke mit 17 Bögen kann man auf die Nanhu Insel laufen. Auf dem Hügel der Langlebigkeit (Longevity Hill) stehen wichtige Gebäude und man hat einen schönen Ausblick auf den Kunming See. Man kann also gut einen halben Tag oder länger hier verbringen.
Für das Eintrittsticket haben wir 30 RMB p. P. bezahlt.
Empfohlene Zeit für Besichtigung: 4 Stunden