2. Xi’an: Terrakotta-Armee + Tipps für Tagesausflüge

2. Xi’an: Terrakotta-Armee + Tipps für Tagesausflüge

Wie in einem Traum fühlt man sich in Xi’an, sobald es dunkel wird. Kilometerlange Strassen geschmückt mit Lampions, belichteten Häusern und Statuen bringen die Chinesen und Touristen zum Staunen. Doch nicht nur das Lichtermeer in den Strassen um die Wildganspagode, sondern auch die Terrakotta-Armee und die grösste Stadtmauer machen einen Aufenthalt in Xi’an (Shaanxi) unvergesslich.

Grösste Stadtmauer Chinas

Xi’an war die erste Hauptstadt des Kaiserreichs China unter der Qin-Dynastie. Die Stadtmauer wurde in der zweiten Hälfte des 14. Jahrhunderts erbaut und ist heute die grösste und am besten erhaltene Stadtmauer Chinas. Sie ist rund 13.7 km lang und 12 m hoch. An vier Toren im Norden, Osten, Westen und Süden kann man auf die Stadtmauer gelangen. Man kann die Mauer zu Fuss besichtigen, ein Fahrrad mieten oder sich mit einem kleinen Wagen gemütlich transportieren lassen.

Ticketpreis: 54 RMB p.P.
Empfohlene Zeit für Besichtigung: 2 Stunden

Beleuchtete Innenstadt

Sobald es dunkel wird, erleuchten die Strassen rund um die Wildganspagode im Südenosten der Stadtmauer. Am besten steigt man bei der U-Bahn-Haltestelle Dayanta aus und lässt sich dann von den Lichtern verzaubern. Ganze Strassenabschnitte, Marktstände, Bäume und Kunstwerke machen den Abend unvergesslich. Essen und Getränke sind überall erhältlich.

2’200 Jahre alte Krieger der Terrakotta-Armee

Rund 8’000 lebensgrosse Tonkrieger liess der erste Kaiser Chinas (Qín Shǐhuángdì) bauen. Sie sollten ihn nach seinem Tod im Jenseits beschützen. Deshalb ist die Terrakotta-Armee Teil vom Mausoleum Qin Shihuangdi. Bereits 246 vor Christus wurde mit dem Bau begonnen. Während 36 Jahren erstellten fast 700’000 kaiserliche Handwerker aus dem Volk die Terrakotta-Krieger sowie auch Waffen und Pferde aus Ton.

Weil Qín Shǐhuángdì unerwartet mit 49 Jahren verstarb, mussten die Arbeiten unterbrochen werden. Die Terrakotta-Armee blieb ein Geheimnis und nach dem Kaiser wurden womöglich auch alle beteiligten Handwerker begraben, damit niemand davon erfuhr. Erst zweitausend Jahre später, im Jahr 1974, entdeckte eine Gruppe von Bauern per Zufall die Tonkrieger.

Heute finden die Ausgrabungen noch immer statt. Besucher können in drei Hallen die Terrakotta-Armee bewundern. Die meisten Krieger stehen in der Haupthalle (pit 1). In der Halle 2 sieht man Handwerker an der Arbeit und einzelne Krieger in Vitrinen ausgestllt. Und in der kleinsten Halle 3 gibt es nur ein paar Krieger. Wir empfehlen, die Halle 1 am Schluss zu machen, weil man sonst enttäuscht von den anderen zwei Hallen ist.

Die Terrakotta-Armee liegt im Osten von Xi’an und ist mit öffentlichen Verkehrsmitteln erreichbar. Am besten berechnet man die Route mit Amap (Gaode Maps). Von der Haltestelle Fangzhicheng nimmt man die Metro (U-Bahn) Nr. 9 bis Huaqingchi und beim Ausgang C wartet der Bus Nr. 613 (602), der für 5 RMB p.P. zum Ticket Office fährt. Das Ticket Office ist ein riesiges Gebäude, das kaum zu übersehen ist.

Ticketpreis: 120 RMB p.P.
Empfohlene Zeit für Besichtigung: 3 Stunden

Wandertag auf dem Mount Huashan

Der Mount Huashan (Huà Shān) ist einer der fünf heiligen Berge in der Provinz Shaanxi. Er ist bekannt für seine schönen Ausblicke und einer der gefährlichsten Wanderwege der Welt (Plank Trail). Zum Glück gibt es viele Alternativen und man kann auch wandern gehen, ohne sein Leben zu riskieren. Es gibt verschiedene Hügel (peaks), die man besteigen kann. Da wir lieber Treppen hochlaufen statt runter, haben wir uns für folgende Route entschieden: North Peak- Middle Peak- East Peak- West Peak. Die Ausblicke vom North Peak und vom East Peak haben uns am besten gefallen. Ein weiteres Highlight war die halbstündige Gondelfahrt vom West Peak bis ins Tal.

Mount Huashan: Ausblick vom North Peak

Obwohl die Zugfahrt von Xi’an bis zur Huashan North Station nur 30 min dauert, hat man mindestens zwei Stunden, bis man oben ist. Dies, weil man mehrmals anstehen und die Tickets für den Bus, Park und Gondel einzeln kaufen muss. Es gibt zwei Gondelbahnen, die Touristen auf den Berg bringen. Die meisten Chinesen fahren nur zum West Peak. Für die Bahn zum North Peak mussten wir viel weniger lange anstehen. Auf dem Berg kann man dann frei entscheiden, welche Route man wählt. Natürlich hat es auch hier, wie in China üblich, nur Treppen und keine Wanderwege, wie wir sie kennen.

Ticketpreis: Total 350 RMB p.P., bestehend aus 5 RMB (Bus vom Tourist Center beim Bahnhof bis Parkeingang) + 80 RMB (Eintritt Park und Bus bis Talstation der Gondel) 80 RMB (Gondelbahn hoch zum North Peak) + 140 RMB (Gondelbahn runter vom West Peak) + 40 RMB (Bus von der Talstation bis in die Stadt) + 5 RMB (Bus zum Bahnhof)
Empfohlene Zeit für Besichtigung: 1 Tag

Die meisten Touristen laufen zum West Peak vom Mount Huashan.
Die meisten Touristen laufen zum West Peak vom Mount Huashan.

Longmen-Grotten in Luoyang

Am Ufer vom Yi-Fluss in der Nähe der Stadt Luoyang befinden sich die Longmen-Grotten. In den Felsen gibt es über 2’300 Höhlen und Nischen, 80 Pagoden und 110’000 Buddha-Statuen zu entdecken. Der grösste Buddha (Vairocana) ist grösser als 17 Meter. Mit dem Bau wurde im Jahr 493 begonnen zur Zeit der Northern Wei und Tang Dynastie. Der Bau dauerte rund 400 Jahre.

Die meisten Statuen und Höhlen gibt es auf der Westseite des Flusses, die man zuerst besichtigt. Danach führt eine Brücke über den Yi Fluss und auf der Ostseite kann man z.B. die Treppen zum Xiangshansi Tempel hoch laufen. Vor und nach der Attraktion gibt es viele Restaurants und Läden.

Mehrere Züge fahren täglich von Xi’an zum Bahnhof Luoyang Longmen. Die Fahrt dauert 1.5 h. Vom Bahnhof Luoyang Longmen gibt es einen Bus Nr. 71, der Touristen für 1.50 RMB pro Fahrt zu den Grotten bringt. Alternativ kann man auch zuerst mit der Metro Linie 2 fahren und dann den Bus Nr. 53 nehmen. Von der Bushaltestelle läuft man dann etwa 100 m bis zum Ticket office.

Ticketpreis: 90 RMB p.P. (mit Wechat)
Empfohlene Zeit für Besichtigung: 4 Stunden